Die große Bifurkation: Vom Super-Rep zum Agent-to-Agent Commerce
Die Normalverteilung im Vertriebstalent ist zusammengebrochen. Die Mitte des Marktes existiert faktisch nicht mehr. In den ersten fünf Thesen unserer Analyse sehen wir den Tod des klassischen Account Executives, der sich auf Standard-Playbooks verlässt. An seine Stelle tritt der Super-Rep: Ein strategischer Orchestrator, der keine E-Mails mehr selbst schreibt, sondern eine Flotte digitaler Agenten dirigiert. Ein einziger Mensch bewältigt so das Pipeline-Volumen eines früheren Zehn-Personen-Teams. Doch die vielleicht radikalste Veränderung ist der Agent-to-Agent (A2A) Commerce. Wir haben das Stadium verlassen, in dem Menschen Maschinen bedienen. Heute verhandeln Einkaufs-Bots autonom mit Verkaufs-Bots über Preistabellen und Compliance-Standards – in Millisekunden und ohne menschliches Zutun. Parallel dazu stirbt das manuelle CRM. Daten werden nicht mehr eingetippt, sondern durch ein "Unsichtbares Betriebssystem" passiv beobachtet und synthetisiert. Dies erzwingt auch das Ende der "Seat Economy": Software wird nicht mehr pro Nutzer bezahlt, sondern nach verifizierten Ergebnissen, da KI-Effizienz das alte Lizenzmodell ad absurdum führt. Paradoxerweise gewinnt dadurch die physische Welt an Wert: In einer Zeit digitaler Beliebigkeit wird das persönliche Treffen zum ultimativen "Offline-Burggraben" und Vertrauensbeweis.
